Deine Stimme, Deine Wirkung (Teil 1)
– Der Klang Deiner Stimme –
Wie geht es Dir mit Deiner Stimme? Magst Du sie? Klingt Deine Stimme immer so? Kannst Du an dem Klang etwas ändern? Oder ist es Dir egal, wie Du klingst. Weil Du denkst, daran kann ich ja eh nichts ändern.
Lass uns in das Thema Stimme eintauchen und Du wirst sehen, es gibt eine ganze Menge an Möglichkeiten, mit denen Du den Klang Deiner Stimme positiv beeinflussen kannst.
Anatomie der Stimme
Warum Menschen – ganz im Gegensatz zu Tieren – überhaupt sprechen können, liegt daran, dass bei Menschen der Kehlkopf etwas tiefer liegt als bei anderen Säugetieren. Durch den dadurch entstandenen Raum wird eine Manipulation der Töne und damit Sprache möglich. Wenn wir auf die Welt kommen, liegt unser Kehlkopf jedoch noch höher. Deshalb können Babys gleichzeitig schlucken und atmen. Erst das spätere Absinken des Kehlkopfes ermöglicht die Produktion von Sprache.
Die Klangfarbe unserer Sprache wird durch viele Faktoren beeinflusst. Einige davon sind unverrückbar. Das sind die anatomischen Gegebenheiten. Andere allerdings können von uns selbst gesteuert werden.
Ich habe von meinem Lieblingslehrer an der Schauspielschule viel über Atem und Stimme gelernt. Das hat nicht nur meine Stimme, sondern auch meinen Umgang damit verändert. Das Thema hat mich nachhaltig beeindruckt, und so bin ich weiter ständig am Schauen, was es noch alles darüber zu lernen gibt. Das bringe ich dann mit meinen eigenen Erfahrungen in Einklang, und heute sehe ich die Stimme als mein großes Kapital an.
Sprechen und Resonanz
Am Sprechen sind nicht nur über 100 verschiedene Muskeln, sondern auch viele Organe beteiligt. Der Sprechvorgang muss wie ein fein abgestimmtes Uhrwerk koordiniert werden. Dabei sind die Stimmbänder der Ausgangspunkt des Tones.
Am hörbaren Ton sind die Lunge, der Kehlkopf, die Stimmlippen und Stimmbänder, überhaupt der gesamte Mund-, Nasen- und Rachenraum beteiligt. Auch das Gaumensegel – das ist das, was bei Zeichentrickfiguren hinten im Mund so baumelt, wenn sie schreien – spielt eine wichtige Rolle. Außerdem sind Lippen, Zähne, Zunge, Unterkiefer, die Ohren, die Augen und das Gehirn in die Tonerzeugung involviert.
Der Kehlkopf allein klingt eher wie ein raues, schnarrendes Geräusch. Damit Worte und Töne für das menschliche Ohr hörbar werden, müssen sie in unserem Körper verstärkt werden. Und dazu brauchen wir unsere Resonanzräume.
Resonanzkörper sind Bestandteil vieler Musikinstrumente. Sie dienen der Verstärkung von Klängen oder Tönen. Wie bei einem Instrument wandeln die Resonanzräume den Schall wie ein Zylinder um und verstärken ihn wie ein Lautsprecher.
Unsere Stimme ist einzigartig
Unsere Resonanzräume im Körper sind der Brustkorb, die Nase, der Rachen und der Mund. Im Grunde resonieren alle Knochen unseres Körpers. Am Lagerfeuer mit der Gitarre hört sich das Ganze dann wunderschön an: der Resonanzraum der Gitarre klingt, die Körper der singenden Menschen klingen und das Lagerfeuer knackt im Takt dazu.
Unsere Stimme ist ein Zusammenspiel eines komplexen Systems in unserem Körper. Sie ist vielfältig und absolut einzigartig – wie ein Fingerabdruck.
Weiter geht es demnächst mit Teil 2:
„Erst atmen, dann sprechen“
https://pedeva.de/deine-stimme-deine-wirkung-teil-2/

Autorin Katja Schanz
„Zeig Dich“ ist das Motto der Schauspielerin, Sprecherin und Trainerin. Neue Perspektiven aufzeigen, neue Denkweisen anregen und Verständnis fördern steht im Fokus Ihrer Arbeit. Mehr erfahren Sie hier: Katja Schanz